Neues TÜV-Gesetz 2025: Millionen Autofahrer müssen künftig mehr zahlen

Ältere Fahrzeuge sollen künftig jährlich zur Prüfung – was das für Kosten, Sicherheit und den Gebrauchtwagenmarkt bedeutet.

Titel: Neues TÜV-Gesetz 2025: Millionen Autofahrer müssen künftig mehr zahlen

Alle zwei Jahre steht für Autobesitzer die Hauptuntersuchung (HU) an – ob bei TÜV, DEKRA oder GTÜ. Doch jetzt plant die EU eine Änderung, die für Millionen Autofahrer in Deutschland teurer wird.

TÜV-Reform: Jährliche HU für ältere Fahrzeuge

Bisher mussten Pkw in Deutschland alle zwei Jahre zur Hauptuntersuchung. Für rund 150 Euro prüften TÜV und Co. die Verkehrssicherheit der Fahrzeuge. Doch laut einem neuen Entwurf der EU-Kommission soll sich das bald ändern:
Autos, die älter als 10 Jahre sind, sollen künftig jedes Jahr zur Hauptuntersuchung.

Betroffen wären laut aktuellen Zahlen rund 16 Millionen Fahrzeuge – Tendenz steigend, denn das Durchschnittsalter deutscher Pkw liegt bereits bei 10,3 Jahren.

TÜV wird deutlich teurer

Mit der jährlichen HU würden sich die TÜV-Kosten für viele Fahrzeughalter verdoppeln. Statt 150 Euro alle zwei Jahre kämen die Prüfgebühren jetzt jährlich hinzu, was über die Jahre gerechnet eine enorme Zusatzbelastung bedeutet.

Beispielrechnung:

  • Bisher: 150 € alle zwei Jahre
  • Neu: 150 € jedes Jahr
  • Zusätzliche Belastung: rund 150 € pro Jahr

Das betrifft rund ein Drittel aller in Deutschland zugelassenen Pkw.

Warum will die EU die jährliche Prüfung?

Die EU-Kommission argumentiert, dass ältere Fahrzeuge anfälliger für technische Defekte seien und häufiger an Unfällen beteiligt wären. Studien zufolge könnte die jährliche Kontrolle die Zahl der Verkehrstoten und Verletzten um etwa ein Prozent senken.

Ein Blick nach Spanien zeigt, was die EU sich erhofft: Dort gilt bereits seit den frühen 2000ern eine jährliche Prüfplicht für ältere Fahrzeuge, was zu einem deutlichen Rückgang der Unfallzahlen beigetragen haben soll. Kritiker relativieren jedoch den Einfluss der TÜV-Intervalle und verweisen auf zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie Tempolimits, Fahrassistenzsysteme und verstärkte Verkehrskontrollen.

ADAC und Experten üben Kritik

Der ADAC hält die geplante Änderung für nicht notwendig. Die Hauptuntersuchung sei bewährt, gesellschaftlich akzeptiert und gewährleiste bereits heute ein hohes Maß an Verkehrssicherheit. Eine drastische Verschärfung könnte die Akzeptanz der HU insgesamt gefährden, so die Einschätzung des Automobilclubs.

Verdacht: Schub für die E-Mobilität?

Kritische Stimmen vermuten hinter dem Vorstoß der EU-Kommission ein anderes Ziel: Die beschleunigte Elektrifizierung des Verkehrs.
Je strenger die Vorgaben für ältere Fahrzeuge, desto schneller verschwinden Benziner und Diesel von den Straßen – und desto stärker wird der Absatz neuer Elektrofahrzeuge gefördert. So könnte sich der Anteil an E-Autos schneller erhöhen, als es allein über Förderprogramme möglich wäre.

Gerade beim Kauf eines gebrauchten Verbrenners könnten sich viele künftig zweimal überlegen, ob sie sich die jährlichen TÜV-Kosten antun – oder gleich auf ein neues E-Auto umsteigen.


Fazit: Was Autofahrer jetzt wissen müssen

  • Fahrzeuge ab 10 Jahren sollen laut EU-Vorschlag jährlich zur HU.
  • Rund 16 Millionen Autofahrer wären betroffen.
  • Kostensteigerung: zusätzlich etwa 150 Euro pro Jahr.
  • Ziel: Erhöhung der Verkehrssicherheit – aber auch mögliche Förderung der Elektromobilität.
  • Inkrafttreten: Noch müssen Europaparlament und Mitgliedstaaten zustimmen.

Tipp: Wer aktuell überlegt, ein älteres Fahrzeug zu kaufen, sollte die möglichen zusätzlichen Kosten einkalkulieren. Auch Reparaturen werden durch häufigere TÜV-Prüfungen schneller zum Thema.


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